Ach das war ein herrlich entspannter Vormittag gewesen. Alice und ich waren zum Shopping nach Seatel gefahren, da meine Schwester der Meinung gewesen war, dass meine Garderobe mal wieder aufgebessert werden musste. Nun hatte sie mich an der Haustür rausgelassen und war nach Hause gefahren. Die schweren Einkaufstüten trug ich lässig mit einer Hand, während ich mit der anderen die Tür aufschloss.
Gut gelaunt betrat ich jetzt Emmet und mein Haus und lief leichtfüßig die Treppe nach oben. Innerhalb weniger Sekunden war ich bereits in unserem Ankleidezimmer, was direkt an unser Schlafzimmer angrenzte angekommen. Wie herrlich war es doch, sich nicht mehr so langsam und träge bewegen zu müssen, jetzt wo ich nicht mehr unter Menschen war, an die ich mich anpassen musste.
Ordentlich sortierte ich die Sachen ein, und machte mich dann auf den Weg nach unten zurück zur Eingangstür. "Emmet? Bist du zu Hause?" rief ich, aber das Haus lag still da. Dann war Emmet bestimmt noch in der Garage und schraubte an seinem neuen Wagen herum, den er von Carlisle bekommen hatte.
Draußen hörte ich schwerfällige Schritte, die nur einer Person gehören konnten. Jakob Black. Ich konnte diesen Hund nicht ausstehen er stank so fürchterlich. Der einzige Grund, warum ich ihn duldete, war, dass er sich auf meine Nichte, Bellas und Edwards Tochter, Nessie geprägt hatte. Nessie war unser aller Augenstern und niemand wollte sie unglücklich sehen. Darum wurden die Gestaltwandler aus dem La-Pushreservat auch von uns geduldet. Bis heute konnte ich noch nicht begreifen, wie wir die Zeit, in der Bella mit Nessie, damals noch als Mensch schwanger gewesen war. Damals war Jakob ihr nicht von der Seite gewichen und unser schönes Haus, hatte bis in die letzte Ecke nach nassem Köter gestunken.
Gerade schon wollte ich hinaus gehen und den Hund fragen, was er hier ohne Nessie wollte, aber da entfernten sich die Schritte bereits wieder. Ein Glück. Denn ich hatte gerade keine Leine und keinen Maulkorb da, um ihm sein loses Mundwerk zu verschließen.
Hoffentlich kam Emmet bald rein, denn wir wollten später gemeinsam in den Bergen jagen gehen. Wir hatten bereits eine ganze Weile kein Blut mehr zu uns genommen und langsam wurde es schwer dem Geruch der Menschen zu widerstehen.

"Tut mir Leid Leute, Rosalie ist gerade mit Alice unterwegs und ich möchte ungern ohne sie jagen gehen beziehungsweise heute Abend lieber mal wieder mit ihr alleine sein!", gab ich ehrlich zu, während ich draußen an einem Baum gelehnt, dastand und die beiden ansah. Nessie und Jacob waren mal wieder vorbeigekommen, um zu fragen ob wir nicht Lust hätten mit dem Rest der Bagage durch die Wälder zu ziehen.
Mir war jedoch ausnahmsweise nicht danach zumute, weshalb ich versuchte sie alle so schnell wie möglich abzuschütteln. "Ach komm schon! Wir können auch auf Rose warten und dann gehen wir zusammen!", bettelte Nessie, dass ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen konnte. "Da kann wohl jemand nicht ohne Onkel Emmett!",ich zwinkerte ihr zu und lachte dann. Selbst wenn sie sich auf den Boden werfen und meine Füße küssen sollte, würde ich nicht nachgeben. "Ich bleibe dabei. Beim nächsten Mal wieder, außerdem hat sie heute sicherlich keine Lust auf Bello, nichts für Ungut Wuffi, wir wissen ja dass du zur Familie gehörst, aber eine neues Aftershave wäre besser, lass die Finger von Eau dé Chihuahua!", bevor Jacob mir die Kehle herausreißen konnte, ging ich hinein und schloss die Tür hinter mir. Sofort spürte ich ihre Anwesenheit, Rosalie war wieder zurück und wartete bereits auf mich. Da ich sie ungern warten ließ, eilte ich sofort zu ihr und konnte ein ehrliches, warmes Lächeln nicht mehr verbergen und schloss sie in meine Arme. Es war verrückt, wir waren schon so lange verheiratet und doch waren meine Gefühle für sie über all die Zeit nur noch stärker geworden. "Ich habe gerade dafür gesorgt, dass wir einen ruhigen Abend nur für uns haben! Das heißt du kannst mir deine neuen Sachen zeigen und danach gehen wir jagen", hauchte ich ihr gegen die Lippen und küsste sie.

Ich hatte gerade ins Wohnzimmer gehen wollen, als Emmet durch die Tür trat. Mit meinen feinen Vampirohren, hatte ich bereits mitbekommen, dass Jake versucht hatte, ihn zu einer gemeinsamen Jagd zu überreden. Ich wusste, wie gerne er mit seiner Nichte gemeinsam jagen ging. Um so mehr freute ich mich natürlich, dass er abgelehnt hatte und den Abend lieber mit mir alleine verbringen wollte. "Lieb von dir, dass du Filou abgewimmelt hast. Nicht auszudenken, er hätte mir schon wieder die Luft mein diesem penetranten Geruch verpestet. Ich musste das letzte Mal schon drei Wochen lüften, bis es wieder einigermaßen auszuhalten war." sagte ich und zog meine Nase bei meinen Worten kraus um meinem Missfallen noch einmal zusätzlich Ausdruck zu verleihen.
Aber das war es, was ich an meinem Emmet so sehr mochte. Er wusste immer genau was ich wollte und wann immer es ihm möglich war, erfüllte er mir meine Wünsche. Egal welcher es auch gerade war.
"Weißt du, manchmal frage ich mich wirklich, warum wir uns in unser eigenes Haus zurück gezogen haben um den Hunden zu entfliehen... sie kommen ja doch mindestens jeden zweiten Tag vorbei." seufzte ich nun leise und lehnte meinen Kopf gegen den von Emmet, nachdem sich unsere Lippen, nach unserm Kuss wieder getrennt hatten. Ich sah in seine Augen, sie waren ebenso wie die meinen mittlerweile beinahe schwarz.
"Was würde ich nur ohne dich machen" fragte ich, einen Hauch Theatralik in meiner Stimme und zog ihn lächelnd hinter mir her in unser Ankleidezimmer, wo ich kurz zuvo bereits unsere neuen Sachen eingeräumt hatte. Alice hatte es mal wieder mit ihrer Fürsorge übertrieben. Nun konnten wir den Rest unserer nicht einmal drei Monate alten Garderobe getrost einem wohltätigen Zweck spenden. "Komm, ziehen wir uns schnell um und machen uns dann auf die Jagd. Ich habe schon lange nicht mehr getrunken. Es ist mir sogar schwer gefallen, dem Geruch der Menschen in Seatle zu widerstehen." schlug ich vor und senkte meinen Blick. Wir Cullens waren dafür bekannt, dass wir niemals Menschliches Blut zu uns nahmen. Die einzige Ausnahme, hatten wir damals für Nessie gemacht, als sie noch ein Baby gewesen war. Selbst Bella war es bereits als Neugeborene gelungen, sich ausschließlich von Tierblut zu ernähren und wir waren stolz auf unsere vegetarische Ernährung, wie wir sie nannten, denn es ermöglichte uns ein nahe zu normales Leben, solange wir darauf achteten, oft genug den Wohnort zu wechseln, damit niemandem auffiel, dass wir nicht alterten. Für die Jagd entschied ich mich für einen bequemes Sportoutfit. Bestehend aus einer Hose mit passendem Oberteil. "Ich liebe dich Emmet..." hauchte ich leise "Ich warte unten auf dich."In Windeseile war ich umgezogen und eilte schon wieder die Treppe herunter, um unten auf Emmet zu warten.

Das war eines der vielen Dinge, die ich an ihr zu schätzen wusste. Rosalie sprach immer aus, was sie dachte ohne großartig darüber nachzudenken, genauso wie ich. "Ich dachte mir schon, dass du heute keine Lust auf Susi und besonders auf Strolch hast! Wir haben noch so viele Jahre vor uns, da können sie auch einmal ohne uns gehen!", außerdem war es mir auch ganz Recht, denn auch ich konnte Jacob wortwörtlich nicht riechen. Ansonsten war er schon ein anständiger Kerl,doch darüber konnte man mit Rose und vor allem auch Edward stundenlang streiten.
Über ihre Worte dachte ich sogar ernsthaft nach, grinste dann breit und zwinkerte meiner Frau zu. "Naja wir können immer tun und lassen was wir wollen und keinen stört es!" Selbst wenn sie immer vorbei kamen, ich brauchte einfach meine Zeit mit ihr alleine und sei es auch nur um ihr dabei zuzuhören wie sie sich über den ein oder anderen ausließ.
"Einsam dahinvegetieren und den gut aussehenden Mann in deinem Leben schrecklich vermissen!", gab ich leise lachend zurück und ließ mich nur zu gerne von ihr mitziehen,wobei ich mir dann doch etwas erschlagen von all den neuen Sachen, vorkam. Ja man sah deutlich mit wem sie mal wieder unterwegs gewesen war und ich schüttelte nur grinsend den Kopf. Das war einfach nur typisch Alice, sie war schon immer so gewesen und ich befürchtete, dass sie sich diese Eigenschaft niemals abgewöhnen würde. "Umziehen? Wenn ich mich da zurech finde und nicht versehentlich ein Kleid von dir anziehe!" Ich konnte sie nur zu gut verstehen, selbst wenn man sich an das Tierblut gewöhnte,so verspürten auch wir noch die Lust auf Menschenblut, wenn wir eine Weile nichts mehr bekamen,daher wühlte ich in dem Ankleidezimmer herum und fand schnell etwas, während auch Rose ihre Kleidung wechselte udn mittlerweile unten wartete. Normalerweise sollte die Frau länger brauchen, aber andererseits kannte sie sich auch viel besser in diesem Haufen aus Stoff, Stoff und noch mehr Stoff aus als ich. Als ich unten ankam, drückte ich meine Lippen auf ihre Hand und sah ihr in die Augen. "Ich liebe dich auch!" Und wie ich das tat. "Lass uns ein paar Tierchen jagen, damit wir zum gemütlichen Teil des Abends übergehen können. Alice hat dir sicherlich viel erzählt,während ihr unterwegs wart!", damit rannte ich vor in den Wald, wobei ich noch immer ihre Hand hielt.

>> Wald...